Was sind die wichtigsten Bilanzpositionen?
Welche Positionen eine Bilanz mindestens enthalten muss und wie diese gegliedert sein müssen, schreibt das OR vor. Nachfolgend einige Informationen zu den wichtigsten Bilanzpositionen.
Debitoren und Kreditoren
Bei den Debitoren handelt es sich um unbezahlte Kundenrechnungen, das heisst um Guthaben gegenüber den Kunden. In der Bilanz wird diese Position als «Forderungen aus Lieferungen und Leistungen» bezeichnet.
Kreditoren sind Schulden gegenüber Lieferanten, also unbezahlte Lieferantenrechnungen. Diese Position wird in der Bilanz «Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen» genannt.
Abschreibungen
Abschreibungen sind Wertverminderungen von Aktivposten, die vor der Erstellung des Abschlusses erfolgswirksam gebucht werden. Sie werden beispielsweise bei Maschinen und Fahrzeugen angewendet, da diese über die Jahre der Nutzung an Wert verlieren. Die jährlichen Wertverminderungen werden in der Buchhaltung mithilfe von Abschreibungen abgebildet.
Rückstellungen
Rückstellungen werden gebildet für mutmassliche und in der Höhe noch nicht bestimmbare Verpflichtungen, die in der Zukunft auf das Unternehmen zukommen werden. Durch die Buchung von Rückstellungen wird der Unternehmensgewinn gemindert, durch die Auflösung von Rückstellungen wird er erhöht.
Stille Reserven
In der Bilanz sind stille Reserven überhaupt nicht oder nur andeutungsweise ersichtlich. Man bezeichnet sie daher auch als unsichtbares Eigenkapital. Sie entstehen durch Unterbewertung von Aktiven und Überbewertung von Passiven. Der Ursprung dieser Unter- oder Überbewertung liegt im Vorsichtsprinzip, das gemäss Art. 958c OR eingehalten werden muss. Dadurch wird die Situation des Unternehmens schlechter dargestellt, als sie in Wirklichkeit ist.
Aktive und passive Rechnungsabgrenzung
Aufwände und Erträge müssen in demjenigen Geschäftsjahr verbucht werden, zu dem sie effektiv gehören. Beim Erstellen von Abschlüssen kommt es nun beispielsweise vor, dass Ausgaben bereits bezahlt wurden, obwohl sie erst die nächste Rechnungsperiode betreffen. Andere Transaktionen hingegen wurden noch nicht gebucht, obwohl sie der laufenden Periode zu belasten sind. Sobald also der verbuchte Zahlungsfluss nicht in derselben Rechnungsperiode erfolgt, in der die entsprechende Leistung erbracht wurde, muss eine zeitliche Abgrenzung vorgenommen werden. Dadurch werden die Beträge anteilsmässig korrekt der jeweiligen Periode zugeordnet.
Es ist die Aufgabe der aktiven und passiven Rechnungsabgrenzung – auch transitorische Aktiven und Passiven genannt –, diese periodengerechte Abgrenzung aufzuzeigen. Erst dadurch gelingt es, den richtigen Gewinn pro Geschäftsjahr auszuweisen. Die eigentliche Abgrenzung erfolgt meist unmittelbar vor dem Abschluss im Rahmen der Vorbereitung für den Jahresabschluss mit Nachtrags- und Abschlussbuchungen.
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