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Was ist ein Turnaround?


Der Begriff Turnaround kommt aus dem Englischen und bedeutet Umkehr. In der Wirtschaft ist damit eine Trendwende zum Positiven gemeint, die auf eine mehr oder weniger lange negative Phase folgt.

Hat ein Unternehmen mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, steht der Turnaround dafür, dass die Verantwortlichen versuchen, die kritische Situation zu beseitigen und Gegensteuer zu geben. Dies muss so früh wie möglich passieren. Ziel ist es, das Unternehmen langfristig zu sanieren und aus seiner existenzbedrohenden wirtschaftlichen Krise in eine finanziell stabile Gewinnsituation zu bringen.

Das gelingt, indem als Erstes organisatorische und finanzielle Massnahmen zur Liquiditätssicherung ergriffen werden. Zeigen diese Wirkung, sind nachhaltige Sanierungsmassnahmen zu treffen. Dies ist kein einfacher Vorgang, sondern verlangt von allen Beteiligten einen grossen Einsatz, da oft tiefgreifende und unternehmensweite Restrukturierungen erforderlich sind.


Die drei Phasen des Turnarounds

Droht bereits die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens, müssen dringend Sofortmassnahmen ergriffen werden, bevor man sich auf den Turnaround konzentrieren kann. Dieser läuft in drei Phasen ab. 


Turnaround-Analyse

Am Anfang steht die Turnaround-Analyse. Zunächst gilt es, die Ursachen der finanziellen Krise zu ermitteln. Dafür werden die Produkt- und Kundengruppen analysiert und dabei die Werterzeuger und die Wertvernichter festgestellt. Auf dieser Basis lassen sich anschliessend die geeigneten Sanierungsmassnahmen bestimmen, die notwendig sind, damit das Unternehmen wieder Gewinn erwirtschaften kann. 


Turnaround-Konzept 

Gestützt auf die Erkenntnisse aus der Analyse wird im zweiten Schritt ein Turnaround-Konzept erarbeitet, das aufzeigt, mit welchen Massnahmen das Unternehmen wieder eine positive Ertragslage erreichen soll. Das Turnaround-Konzept beinhaltet:

  • Massnahmen, um die Liquidität sicherzustellen
  • Massnahmen zur Ertrags- und Kapitaloptimierung
  • Gedanken zur strategischen Neuausrichtung 
  • Beurteilung der Sanierungsfähigkeit unter den vorliegenden Rahmenbedingungen
  • Grundlagen und Voraussetzungen zur Gewährleistung des Turnarounds (inklusive Alternativen, falls der Turnaround nicht gelingt). Dazu gehört auch ein Terminplan für die einzelnen Massnahmen und dass die jeweils verantwortlichen Personen festgelegt werden.


Turnaround-Umsetzung

Bevor mit der Turnaround-Umsetzung gestartet wird, ist es wichtig, die Betroffenen (zum Beispiel die Arbeitnehmer) darüber zu informieren. Schliesslich werden die Massnahmen in die Tat umgesetzt, die sich im Turnaround-Konzept als erfolgversprechend herauskristallisiert haben.

Es muss laufend überprüft werden, ob die umgesetzten Massnahmen tatsächlich den gewünschten Effekt erzielen. Bleibt der Erfolg aus, ist eine rasche Reaktion nötig. Die Phase des Turnarounds kann bis zu zwei Jahre in Anspruch nehmen. Verläuft die Sanierung erfolgreich, erwirtschaftet das Unternehmen danach wieder Gewinn. Möglich ist aber auch, dass die Massnahmen nicht die erhoffte Wirkung zeigen und sich die Verantwortlichen Gedanken darüber machen müssen, wie es weitergehen soll.

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