Attraktiver Arbeitgeber dank BVG-Lösung: So wählen KMU die passende Pensionskasse

Die Pensionskasse ist mehr als eine Altersvorsorge. Dank der passenden BVG-Lösung werden Schweizer Unternehmer attraktiver für Arbeitnehmer. Was Unternehmen beachten sollten, haben zwei Experten im Webinar von Gryps und Baloise erklärt.

Verfasst von Loris Gregorio

Geschäftsleute stehen in einem Büro um einen Tisch und lachenBei der Wahl des Arbeitgebers spielt die Vorsorgelösung eine immer grössere Rolle. (Bild: iStockPhoto)

Viele Schweizerinnen und Schweizer denken wohl: Die Pensionskasse – auch BVG, berufliche Vorsorge oder einfach 2. Säule – ist vor allem dann interessant, wenn die Pensionierung ansteht. Jedoch können unterschiedliche BVG-Lösungen schon in jungen Jahren einen Einfluss darauf haben, wie viel Geld Angestellte in der Pension zur Verfügung haben – aber nicht nur: Die BVG sichert Angestellte auch bei Invalidität oder Todesfällen ab.

Falls ein Unternehmen unsicher ist, ob eine attraktive BVG-Lösung vorhanden ist, gibt es jeweils bis Ende Juni die Möglichkeit, diese zu wechseln. Dabei muss mehr als die Hälfte aller Mitarbeitenden einem Wechsel zustimmen. Worauf KMU besonders achten sollten, erfahren Sie in dieser Zusammenfassung oder im Replay des Gryps-Webinars mit Experten von Baloise.

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In der Vergangenheit war es vor dem Stellenantritt selten ein Thema, wie die Vorsorge beim Arbeitgeber geregelt ist. «Welche Lösung ich als Arbeitgeber anbiete, spielt plötzlich eine wichtige Rolle und kann entscheidend sein, für welchen Arbeitgeber ich mich entscheide», erklärt Allan Holmes, er ist Geschäftsführer Perspectiva, die Sammelstiftung von Baloise.

Als Erstes stellt sich einem Unternehmen die Frage, ob sich ein Vollversicherungsmodell oder die Teilautonomie besser eignet.

KMU haben die Wahl zwischen zwei Vorsorgearten:

Vollversicherungsmodell

  • Alles ist versichert (keine Sanierungsbeiträge, voller Kapitalschutz)

  • garantierte Verzinsung der Altersguthaben

  • Arbeitgeber muss sich keine weiteren Gedanken machen

Teilautonomie

  • Stiftung erhält die volle Performance 

  • tendenziell höhere Verzinsung der Altersguthaben, Zinsen können schwanken

  • Günstigere Risiko- und Kostenprämie

Die Entscheidung fällt hier zwischen maximaler Sicherheit und Chance auf mehr Rendite. Holmes betont, dass Firmen die BVG-Lösung bis ins kleinste Detail massschneidern können.

Wie erwähnt bietet die Vollversicherung eine Garantie, dass der Deckungsgrad bei 100 Prozent liegt. Es steht also das Kapital zur Verfügung, das man effektiv braucht. Diese Garantie im Vollversicherungsmodell kostet mehr als in der teilautonomen Lösung. Die Aktienquote liegt hier bei etwa zwei Prozent.

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Teilautonomie mit höherer Aktienquote

Bei der Teilautonomie liegt die Aktienquote hingegen bei etwa 30 Prozent, hier gibt es also ein grösseres Risiko. Weil es hier keine Garantie gibt, liegt der Deckungsgrad nicht zwingend bei 100 Prozent. Bei einer schlechten Lage kann es also sein, dass die Finanzmärkte sinken und somit auch die Zinsen. Es besteht aber auch die Chance auf höhere Zinsen und damit auf eine höhere Rente.

Für ein höheres Altersguthaben spielen dabei auch kleine Unterschiede bei den Zinsen eine grosse Rolle. Holmes präzisiert: «Wenn Sie 30 sind und noch 35 Jahre vor sich haben, spielt es eine wichtige Rolle, ob Sie jetzt ein Viertel-Prozent oder ein halbes Prozent mehr Zins bekommen.»

Welche Spezialfälle gibt es?

  • Wahlpläne: Die Mitarbeitenden können ihren Vorsorgeplan selbst wählen
  • Einkäufe: Durch zusätzliche Einkäufe werden Steuern gespart und die Vorsorgesituation weiter verbessert
  • Wohneigentum: Zur Finanzierung des Eigenheims kann man Gelder aus der Pensionskasse entnehmen – auch hier hilft ein höheres Altersguthaben

Diese 4 Punkte sollten Unternehmen beachten

  • Vorsorge bei Erwerbsunfähigkeit: Wie gut bin ich im Krankheitsfall gedeckt? Baloise-Experte Kevin Brand erklärt, dass es eine grosse Rolle spielt, welchen Vorsorgeplan ein Unternehmen anbietet, wenn Mitarbeitende plötzlich erkranken und für längere Zeit nicht mehr arbeiten können. Je nach Vorsorgeplan kann die Invalidenrente bei jüngeren Personen unter 10’000 Franken pro Jahr liegen. Wählt die Firma eine andere BVG-Lösung, verdoppelt sich die Invalidenrente in einigen Fällen.
  • Vorsorge für Hinterbliebene: Wie gut ist meine Familie im Todesfall gedeckt? Auch das Risiko eines Todesfalls ist mit der BVG gedeckt. In diesem Fall ist es relevant, was die Hinterbliebenen finanziell selbst decken können. Falls ein hinterbliebener Elternteil genug verdient, um die Familie zu ernähren, ist eine geringere Ehegattenrente beispielsweise zu verkraften.
  • Vorsorge für das Alter: Wie hoch ist meine Rente? Ziel der Pensionskasse soll die Rente sein. Für diese sammeln Schweizerinnen und Schweizer während des gesamten Arbeitslebens Geld an, das dann in Rente oder Kapital bezogen wird. Hier spielt es eine Rolle, wie viel Geld Arbeitgebende einzahlen oder wie hoch die Verzinsung ist.
  • Altersgutschriften: Wie viel zahlt der Arbeitnehmer, wie viel die Arbeitgeberin in die Pensionskasse ein? In der Regel steuern Mitarbeitende und Arbeitgebende je die Hälfte bei. Der Arbeitnehmeranteil wird direkt vom Lohn abgezogen und auf dem Lohnausweis ausgewiesen, er hat somit Auswirkungen auf die Steuern.

Beispiele, wie sich unterschiedliche Lebenssituationen und Alter auf die Pensionskasse auswirken, finden Sie in der Webinar-Präsentation oder in der Aufzeichnung. Kevin Brand zeigt dort, wie sich drei verschiedene Vorsorgepläne auf die Alters-, Invaliden- oder Ehegattenrente auswirken.

Nicht alle Personen sind gemäss BVG versichert. Es gibt eine sogenannte Eintrittsschwelle von 22’050 Franken. Angestellte müssen bei einer Arbeitgeberin mehr verdienen, um versichert zu sein.

Abstimmung zur BVG-Reform im September

Im September stimmt die Schweiz zudem über die BVG-Reform ab. Damit soll unter anderem die Eintrittsschwelle auf 19’845 Franken sinken. Personen mit tieferen Löhnen oder mehreren Arbeitgebenden sind somit besser gestellt. Auch die Lohnnebenkosten des Arbeitgebers beziehungsweise die Lohnabzüge würden mit der Reform steigen, dafür wird die Vorsorgesituation verbessert. Mehr zur Volksinitiative erfahren Sie auf der Website des Bundes.

Das müssen KMU bei der BVG-Wahl beachten

Wollen Sie noch mehr über die Wahl der Pensionskasse erfahren? Schauen Sie sich jetzt das Praxis-Webinar von Gryps und Baloise nochmals an.

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