Das Büro neu einrichten: «Es muss nicht immer der Totalumbau sein»

Office Zug hilft Unternehmen, ihre Büros und Arbeitsplätze in moderne Arbeitszonen einzurichten. Im Interview mit Gryps erzählt Roland Zurfluh, wie KMU mit «New Work» durchstarten.

Das Büro von heute: eine Lounge für Meetings und Diskussionen zwischendurch, dahinter durch Paneele abgetrennte Arbeitsplätze.
Begegnungszone Büro: Kunden und Mitarbeitende sollen sich willkommen fühlen. Dies gelingt zum Beispiel mit einer Einrichtung von MillerKnoll und Co. bereits mit wenigen Design-Elementen. (Bild: Office Zug)


Herr Zurfluh, Sie haben schon ganz unterschiedliche Büros gesehen. Was braucht es, damit der Arbeitsplatz Spass macht?

Roland Zurfluh: Individualität und Atmosphäre, die die Firmenkultur reflektieren, sind das A und O.

Wie schafft man das?

Heute sprechen wir vom «Living Office». Das bedeutet, dass die Mitarbeitenden in einer angenehmen Bürolandschaft verschiedene Arbeitszonen nutzen können, damit Kreativität und Vielfalt gefördert werden kann. Voraussetzungen dafür sind eine angenehme Akustik, optimale Lichtverhältnisse und ergonomische Arbeitsplätze.

Gehen wir diese drei Punkte durch. Wie lässt sich die Akustik am Arbeitsplatz verbessern?

Lärm kann sehr stressig sein und die Produktivität erheblich beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass in offenen Bürolandschaften die nötigen Massnahmen getroffen werden – etwa durch schalldämpfende Paneele, Teppiche oder weitere wirksame Materialien. Eine gute Akustik trägt dazu bei, dass informelle Gespräche geführt werden können, ohne dass andere gestört werden. Immer mehr zum Einsatz kommen dabei auch die innovativen Raum-In-Raum-Systeme.

Welche Rolle spielt das Licht in der Bürogestaltung?

Natürliches Licht ist ideal, da es die Stimmung hebt und die Produktivität steigert. Wo das nicht möglich ist, sollte auf hochwertige künstliche Beleuchtung gesetzt werden, die dem natürlichen Licht möglichst nahekommt. Es gibt Studien, die zeigen, dass schlechtes Licht zu Augenproblemen und Erschöpfung führen kann. Das richtige Lichtkonzept ist ein wesentlicher Bestandteil der Bürogestaltung. 

«Es muss nicht immer ein kompletter Umbau sein – oft reicht es, die Arbeitsplätze mit überschaubarem Budget aufzuwerten.»

Roland Zurfluh, früherer CEO von Office Zug

Wie wichtig Ergonomie im Büro ist, wissen heute wohl alle. Was verstehen Sie darunter?

Komfort am Arbeitsplatz. Unternehmen sind gut beraten, in ergonomische Möbel wie höhenverstellbare Schreibtische und Bürostühle zu investieren – beispielsweise mit Lendenwirbelstützen. Ebenso wichtig ist es, dass die Mitarbeitenden regelmässig ihre Arbeitsposition wechseln können. Stundenlang auf unbequemen Stühlen sitzen zu müssen, schadet der Gesundheit und der Motivation. Unsere Kunden entscheiden sich regelmässig für Stühle von Herman Miller. Der «Aeron Chair» ist für die Förderung der aktiven Sitzhaltung häufig eine beliebte Wahl. Mit 12 Jahren Garantie ist er in Sachen Nachhaltigkeit gegenüber seiner Konkurrenz zudem ungeschlagen.

Sie haben Ihre eigenen Büroräume vor ein paar Jahren umgestaltet. Was sind Ihre Erfahrungen damit?

Interessierte können bei uns jederzeit das Konzept «New Work» erleben. Wir haben eine «open door policy». Wer unser Konzept 1 zu 1 sehen und erleben möchte, darf bei uns direkt ins Büro kommen. Für die Umsetzung haben wir keine Mauern eingerissen, sondern «Arbeitszonen» und «Begegnungszonen» geschaffen, jeden Arbeitsplatz ergonomisch ausgerichtet und Flexibilität bei der Arbeitseinteilung geschaffen.

Büro-Ansicht: Vor und nach dem Umbau.
Vorher (links) und nachher: Wo würden Sie lieber einen Kaffee trinken? (Bilder: Office Zug)

Heute laden wir viele Kundinnen und Kunden zu uns ein. Besser als jedes Konzept ist es, «New Work» zu erleben. Lieber Leser, liebe Leserin: Besuchen Sie uns an der Oberneuhofstrasse 3 in 6430 Baar.

Ich hatte bisher das Glück, bei grossen Medienkonzernen zu arbeiten, wo solche Standards gegeben sind. Aber wie vermittelt man kleineren Unternehmen, dass ihre derzeitige Einrichtung nicht mehr zeitgemäss ist?

Arbeitgeber merken inzwischen selbst, dass sie Schwierigkeiten haben, neue Leute zu finden oder bestehende Mitarbeitende zu halten. Die Frage ist deshalb gar nicht ob, sondern wann. Insbesondere für KMU muss es nicht immer ein kompletter Umbau sein – oft reicht es, die Arbeitsplätze mit überschaubarem Budget aufzuwerten. 

«Die Loyalität gegenüber einem Unternehmen hat sich nachhaltig verändert. Wichtig ist, dass Mitarbeitende ein inspirierendes Arbeitsumfeld wählen, um optimal und individuell arbeiten zu können.»

Roland Zurfluh, früherer CEO von Office Zug

Und was wäre sonst noch möglich?

Die Büroumgebung in Zonen zu gestalten. Diese fördern das Wohlbefinden und die Kommunikation unter den Mitarbeitenden. Auch Meetingräume weisen in Bezug auf die hybride Zusammenarbeit in den Unternehmen viel Potential auf. Die technologische Infrastruktur schafft die Grundlage für ein modernes Arbeiten in der heutigen Zeit. 

Ist es damit getan, eine Cafeteria neu zu gestalten?

Ist wohl etwas knapp. Einen Fehler, den man nicht begehen sollte, ist, dass solche Begegnungszonen ohne Einbezug der Mitarbeitenden gestaltet werden und dann doch nicht genutzt werden. Wenn zudem Führungskräfte diese Zonen nicht nutzen, dann wirkt es, als sei der Aufenthalt dort gar nicht erwünscht.

Inwiefern hat die Coronakrise das Arbeiten verändert?

Die Pandemie hat das hybride Arbeiten stark vorangetrieben. Viele Unternehmen haben erkannt, dass Homeoffice gut funktioniert. Gleichzeitig ist die Erwartung an den Arbeitsplatz im Büro gestiegen. Mit dieser Erwartungshaltung sind die Firmen heute konfrontiert. Der Arbeitsplatz im Büro hinkt dann dem Arbeitsplatz zu Hause hinterher. Es gilt den Qualitätsunterschied auszugleichen. Zeitgemässe Bürowelten helfen dabei Arbeitnehmende auch wieder zurück in das Büro zu bekommen. Diese Situation wird bleiben, dennoch braucht es klare Regeln und Strukturen, welche durch die Unternehmung vorgelebt werden sollten.

Gibt es Unternehmen, die besonders gut mit diesen Veränderungen umgehen?

Ja, unbestritten. Die Entscheidung kann jedes KMU für sich treffen. Wer das hybride Arbeiten als ein Teil der Wettbewerbsfähigkeit sieht, wird wohl über kurz oder lang die Konkurrenz abhängen.

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Welche Trends sehen Sie in zukünftigen Büroumgebungen?

Ich sehe insbesondere diese drei Trends:

  1. Die Zonierung der Arbeitsumgebung: Neu werden Büroräumlichkeiten mit dem Ziel der Vernetzung gestaltet. Dies wird über Zonen mit vordefiniertem Zweck erwirkt. Zum Beispiel: «Begegnungszonen» für den besseren Austausch, «Ruhezonen» für konzentriertes Arbeiten oder «Kreativzonen» für die Umsetzung von Ideen.

  2. Die Ergonomie des Arbeitsplatzes: Neu werden Arbeitsplätze mit dem Ziel gestaltet, die Gesundheit sicherzustellen. Dies wird über höhenverstellbare Tische, lendengestützte Stühle und Akustikelemente erreicht.

  3. Die strategische Ausrichtung: Neu werden die Unternehmenswerte, Unternehmensziele und die Unternehmensprozesse mit dem Ziel, die Agilität zu erhöhen, in der Planung berücksichtigt. Dies wird über den Einbezug der Mitarbeitenden und deren Ideen erwirkt.

Das bedeutet?

Die Unternehmensführung ist gefordert. Wir müssen akzeptieren, dass die totale Loyalität gegenüber einem Unternehmen nicht mehr selbstverständlich ist. Wichtig ist, dass Mitarbeitende sich auch am Arbeitsplatz im Büro wohl fühlen und gerne im Büro arbeiten. Die richtige Bürolandschaft ist individuell auf die Bedürfnisse Unternehmen auszurichten, sodass die Mitarbeitenden und die Arbeitgeber beide gewinnen können.

Über Office Zug

Office Zug AG ist Gryps-Partner im Bereich Büroeinrichtung. Das Unternehmen gestaltet neue Bürowelten («New Work») für KMU und bietet Lösungen vom Büromaterialsortiment, Planung und Unterhalt der Druckerlandschaft bis hin zur Gesamtplanung von Büroräumlichkeiten alles aus einer Hand an.

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