Konten und Karten für den Firmenstart
Aktualisiert am 20.11.2023
Die geeignete Bank für Ihr KMU finden
Um Ihr KMU erfolgreich zu betreiben, benötigen Sie einen zuverlässigen Finanzpartner, denn ohne eine Bankverbindung können Sie gar nicht am Geschäftsleben teilnehmen. Unternehmer-Kunden bringen den Banken Vorteile. Die Finanzinstitute bieten daher attraktive Angebote mit Zusatzleistungen. Doch es lohnt sich, genau hinzuschauen, ob nicht zusätzliche Kosten anfallen.
Welche Art Geschäftskonten Sie bei welchem Finanzpartner einrichten wollen, sollten Sie schon ganz am Anfang Ihrer Unternehmensgründung sorgfältig überlegen. Müssen Sie zu einem späteren Zeitpunkt das Konto wechseln, zieht dies administrativen Aufwand nach sich: Die internen Abläufe müssen angepasst und die Kunden über den Kontowechsel informiert werden. Das kann sich in der Praxis als sehr mühsam entpuppen – je mehr Geschäftspartnerinnen, Kunden und Lieferantinnen Sie schon haben, desto mühsamer.
Die richtige Bank finden Sie in erster Linie durch umfassendes Recherchieren – zuerst einmal im Internet. Anhand der publizierten Konditionen können Sie drei, vier Wunschpartner festlegen. Vereinbaren Sie dann unbedingt ein Beratungsgespräch und machen Sie sich ein persönliches Bild. Konzentrieren Sie sich nicht ausschliesslich auf die Konditionen. Immerhin wird diese Bank Ihr langfristiger Ansprechpartner für finanzielle Angelegenheiten sein. Stellen Sie Fragen, nennen Sie dem Kundenberater Ihre Wünsche und Vorstellungen und achten Sie auf die Reaktionen. Die richtige Bank ist breit aufgestellt und bietet möglichst viele unterschiedliche Produkte an. Achten Sie auch auf die Kommunikation: Fühlen Sie sich mit Ihren Anliegen ernst genommen oder werden Sie mit Standardsätzen abgespeist?
Kapitaleinzahlungskonto für die Gründung einer GmbH oder einer AG
Ihre GmbH oder AG entsteht mit dem Eintrag ins Handelsregister. Eine Voraussetzung dafür ist die Einzahlung des Stamm- oder Aktienkapitals auf ein Sperrkonto – das Kapitaleinzahlungskonto. Und so gehen Sie vor:
- Sie füllen bei der Bank einen Eröffnungsantrag für das Kapitaleinzahlungskonto aus. Dabei müssen Sie einerseits die Daten zu Ihrer Firma angeben, unter anderem den Firmennamen, die Adresse, die Geschäftstätigkeit und das erforderliche Gründungskapital. Andererseits braucht es auch Ihre privaten Angaben wie Name, Adresse, Geburtsdatum, Nationalität. Bei verschiedenen Banken können Sie dies heute online abwickeln, ohne persönlich am Schalter vorzusprechen.
- Ist das Kapitaleinzahlungskonto eröffnet, zahlen Sie und Ihre allfälligen Mitgesellschafter oder Mitaktionärinnen das Gründungskapital darauf ein.
- Nach der Einzahlung stellt die Bank eine Kapitaleinzahlungsbestätigung aus, die Sie zum Notar mitnehmen können für die öffentliche Beurkundung der Gründung. Der Notar reicht diese Bestätigung zusammen mit den weiteren Unterlagen beim Handelsregister für die Anmeldung ein.
Die Kosten für eine Kapitaleinzahlungsbestätigung belaufen sich auf ca. 200 Franken. Je nach Bank erhalten Sie als Start-up oder für eine Online-Eröffnung einen Rabatt.
Mit dem Eintrag ins Handelsregister ist Ihre Firma gegründet und die Bank überweist den Betrag (abzüglich einer Kommission) vom Sperrkonto auf ein Bankkonto der Firma. Ab dann kann Ihre Firma frei über das Geld verfügen. Meist wird dazu ein Kontokorrentkonto eröffnet.
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Ihr Firmenkonto bei der Bank
Ob AG respektive GmbH oder Einzelfirma, als Erstes werden Sie ein Kontokorrentkonto eröffnen, über das Sie Ihren Zahlungsverkehr abwickeln. Für Ihr Kontokorrentkonto wird eine individuelle Kreditlimite festgelegt: Wenn Ihr Unternehmen einmal nicht liquide ist, können Sie die nötigen Rechnungen trotzdem zahlen und den Kontokorrentkredit in Anspruch nehmen – natürlich gegen einen entsprechenden Zins. Nehmen Sie den Kredit nicht in Anspruch, fallen auch keine Zinsen an.
- Das Kontokorrentkonto bietet Übersicht, da alle Debitoren- und Kreditorenzahlungen darüber abgewickelt werden können.
- Dank E-Banking haben Sie jederzeit sicheren Zugriff auf Ihre Finanzen und können Ihren Zahlungsverkehr flexibel managen.
- Sie verfügen ohne jegliche Limite über Ihr Guthaben. Bei einem vorübergehenden finanziellen Engpass können Sie den Kontokorrentkredit beanspruchen.
Für Start-ups und Firmengründerinnen ist das Firmenkonto im ersten Jahr oft kostenlos; anschliessend werden Gebühren fällig. Viele Banken bieten Paketlösungen. Diese Pakete enthalten meist alle wichtigen Basisleistungen für Ihren Arbeitsalltag: Geschäftskonto mit Überzugslimite für den Zahlungsverkehr, Debit- und Kreditkarte, E-Banking und Mobile Banking, allenfalls ein Sparkonto und häufig auch ein Sonderangebot für eine Buchhaltungssoftware oder ein Zahlterminal .
Kreditkarten für KMU
Eine Firmenkreditkarte zu beantragen, lohnt sich, wenn Sie und Ihre Angestellten oft unterwegs sind und kein Bargeld benutzen möchten. Auch für kleinere Investitionen und Anschaffungen eignet sich die Kreditkarte; Onlinekäufe sind ohne Karte oft gar nicht möglich. Es gibt diverse Kreditkartenherausgeber in der Schweiz. Die bekanntesten sind:
- Swisscard AECS GmbH
- UBS Switzerland AG
- Cembra Money Bank AG
- PostFinance
- Viseca Card Services SA
- TopCard
- BonusCard
Die gängigen Kreditkarten in der Schweiz sind Mastercard, Visa, American Express (Amex) und Diners Club (Diners). In der Regel bieten die Kreditkartenherausgeber mehrere davon an. Am weitesten verbreitet sind Visa und Mastercard. Sie unterscheiden sich in ihren Leistungen kaum, auch die weltweite Akzeptanz ist praktisch gleich.
Debit- oder Kreditkarte
Benutzen Sie eine Debitkarte (auch als EC- oder Maestro-Karte bekannt), wird das Geld direkt vom Konto abgebucht. Bei einer Kreditkarte erhalten Sie am Ende der Rechnungsperiode (in der Regel Mitte oder Ende Monat) die Rechnung, die Sie dann per Überweisung oder eBill bezahlen.
Vorteile der Debitkarte
- Dank der direkten Abbuchung beim Kauf ist der Kontostand immer aktuell (keine Kreditkartenschulden, die Ende Monat das Konto ins Minus bringen)
- Erhältlich auch bei schwacher Bonität
Vorteile der Kreditkarte
- Kreditrahmen, der unabhängig vom Kontostand genutzt werden kann
- Weltweit gern gesehen
- Wird online akzeptiert
Für den Bargeldbezug im In- und Ausland sind Kreditkarten wesentlich teurer als Debitkarten. Verwenden Sie also besser die Debitkarte.
Prepaidkarte – allenfalls eine Alternative
Möglicherweise lehnt die Herausgeberin Ihren Kreditkartenantrag ab, da Ihr Start-up aufgrund seines kurzen Bestehens noch keine gute Bonität aufweist. Oder Sie erhalten die Kreditkarte nur gegen Sicherheit, beispielsweise gegen die Verpfändung von Kontoguthaben. Das kann ein Problem werden, da gerade Onlinekäufe oft nur mit Kreditkarte möglich sind. Eine Alternative für junge Unternehmer ist die Prepaidkarte. Diese können Sie gleich einsetzen wie eine Kreditkarte, Sie müssen bloss vorher den gewünschten Betrag darauf laden.
Vorteile der Prepaidkarte
- Keine Bonitätsprüfung erforderlich
- Guthaben nach Bedarf aufladen und sofort bezahlen
- Budgetkontrolle (Ausgaben nur im Rahmen des Guthabens möglich)
- Weltweit einsetzbar wie eine Kreditkarte
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Autorin: Käthi Zeugin