IT-Sicherheit für Firmengründer
Aktualisiert am 22.11.2023
IT-Security ist Chefsache
IT-Security wird immer wichtiger. Ein Hackerangriff kann das ganze Unternehmen lahmlegen, sensible Daten auf internen Servern oder in einer Cloud müssen geschützt werden. Wenn Sie sich bereits bei der Firmengründung mit der Sicherheit Ihrer Daten, Passwörter und Software befassen, ersparen Sie sich später Kosten und Aufwand.
Für eine gute Cybersicherheit braucht es nicht nur technische Massnahmen. Genauso wichtig sind organisatorische Vorkehrungen: ein IT-Sicherheitskonzept und ein Notfallplan, Tests, die einen Cyberangriff simulieren, Schulung der Mitarbeitenden und Dokumentationen, wer wo Zugriff hat.
Unterstützung beim Absichern der Firmen-IT
Sie kennen sich mit all den Themen der IT-Sicherheit nicht aus? Dann geht es Ihnen wie den meisten Gründerinnen und Gründer. Man verwendet das Geburtsdatum der Tochter als Passwort und setzt es der Einfachheit halber überall ein. Man lässt Kundinnen und Gäste per Firmen-WLAN das Internet nutzen. Man vergisst Back-ups und arbeitet mit veralteter Software …
Ein IT-Sicherheitsexperte kann Ihnen helfen, von Anfang an Schwachstellen zu eliminieren und einen Plan mit den nötigen Sicherheitsmassnahmen für die Zukunft zu entwickeln. Ihre Aufgabe dabei: Allen im Unternehmen klarmachen, dass IT-Security oberste Priorität hat, die Mitarbeitenden schulen und selbst mit gutem Vorbild vorangehen. Je nach Grösse Ihres Unternehmens lohnt es sich auch, eine IT-Expertin einzustellen, bei der alle Fäden zusammenlaufen.
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Checkliste IT-Security für Start-ups
Welche Punkte für die IT-Sicherheit zentral sind, sehen Sie in dieser Checkliste. Mehr Informationen und konkrete Tipps zu den einzelnen Themen finden Sie in unserem Praxisratgeber «Datenschutz und IT-Sicherheit».
Firewall und Antivirenprogramme
- Sind Ihre Geräte gegen Viren geschützt? Sind immer die neusten Updates der Virenschutzsoftware installiert?
- Nutzen Sie eine Firewall und wird diese regelmässig aktualisiert?
- Gibt es in Ihrem Betrieb verbindliche Richtlinien für sichere Passwörter?
- Verwenden Sie einen Passwortmanager?
- Benutzen Sie die Zwei- oder Multi-Faktor-Authentifizierung?
- Verwenden Sie für Gäste und Kunden ein separates WLAN?
- Ist Ihr WLAN verschlüsselt und geschützt?
- Sind die Zugriffsrechte der Mitarbeitenden geregelt (Prinzip: so viel wie nötig, so wenig wie möglich)?
- Haben nur geschulte Mitarbeitende Administrationsrechte?
- Gibt es Richtlinien für die Mitarbeitenden und werden diese auch umgesetzt?
- Werden die Mitarbeitenden regelmässig auf das Thema sensibilisiert und geschult?
- Wissen die Mitarbeitenden, an wen sie sich bei einem IT-Vorfall wenden können?
- Werden die Daten regelmässig im Back-up gesichert?
- Verwenden Sie die 3-2-1-Regel (3-fache Kopie aller Daten, 2 Medien für Back-ups, 1 Kopie ausser Haus)?
- Wird die Lesbarkeit der Back-up-Daten regelmässig überprüft?
- Sind die Daten verschlüsselt abgespeichert?
- Werden die Vorschriften zu personenbezogenen Daten beachtet?
- Werden Kommunikationsdaten verschlüsselt übermittelt?
Organisation
- Ist definiert, wer im Unternehmen für die IT-Sicherheit verantwortlich ist?
- Sind die Verantwortlichen ausreichend ausgebildet und bilden sie sich regelmässig weiter?
- Können Sie sich auf einen kompetenten IT-Partner verlassen?
- Existiert ein Notfallplan?
Es lohnt sich, die IT-Organisation regelmässig einer unabhängigen Sicherheitsanalyse zu unterziehen. So können Sie Schwachstellen in Ihrem System aufdecken und rasch beheben.
Schwachstelle Mensch
Ihre Mitarbeitenden greifen jeden Tag auf die Firmendaten zu. Nur wenn alle für Cyberrisiken sensibilisiert sind und die Regeln kennen, lassen sich die Risiken reduzieren. Machen Sie Ihren Mitarbeitenden klar, wie hoch die Kosten und der Schaden einer Cyberattacke sein können. Zeigen Sie mit konkreten Szenarien, wie abhängig der Betrieb von einer funktionierenden IT-Infrastruktur ist. Welche Konsequenzen hat es zum Beispiel, wenn Kundendaten vom Firmenserver gestohlen werden?
Risiko Homeoffice
Spätestens mit Corona gehört die Arbeit von zu Hause aus in vielen Betrieben zum Alltag. Dies müssen Sie in Ihre Sicherheitsüberlegungen einbeziehen, sonst wird das Homeoffice zur Hintertür für Hacker.
- Am sichersten ist es, wenn Ihre Mitarbeitenden auch im Homeoffice den Firmen-Laptop nutzen. Dann können Sie dafür sorgen, dass auf dem Gerät die nötige Sicherheitssoftware installiert ist und regelmässig Updates vorgenommen werden. Nutzen die Mitarbeitenden private Geräte, sollten diese die gleichen Sicherheitsstandards erfüllen.
- Mitarbeitende, die im Homeoffice arbeiten, sollen dafür keine Firmenunterlagen mitnehmen. Sämtliche internen Daten, die das Haus verlassen, stellen ein Sicherheitsrisiko dar, da sie verloren oder gestohlen werden können. Verwenden Sie Tools, um Dokumente auszutauschen, gemeinsam zu bearbeiten und abzuspeichern. Bekannt ist Google Docs, Schweizer Alternativen sind etwa Tresorit oder SecureSafe.
- Damit die Mitarbeitenden von zu Hause aus einen sicheren Zugang zum Firmennetz haben, sollten Sie eine verschlüsselte VPN-Verbindung einsetzen.
IT-Vorfälle sollen gemeldet werden
Wichtig ist, dass Ihre Angestellten mit Problemen, Fragen oder Beobachtungen rechtzeitig zu Ihnen – oder zum IT-Verantwortlichen – kommen. Stellen Sie also sicher, dass alle in der Firma wissen, wer die richtige Ansprechperson ist. Und machen Sie deutlich, dass man sich besser an diese wendet, als selbst etwas auszuprobieren, was dann schiefgeht. Stellen Sie auch neu eintretenden Mitarbeitern die IT-Verantwortlichen in den ersten Arbeitstagen vor.
- Finden Sie Ihren Partner für IT-Security
- Konkrete Tipps zum Thema IT-Sicherheit in unserem Praxisratgeber
- Informationen des Bundes zu aktuellen IT-Themen
- Vorlage: Merkblatt für Mitarbeitende im Homeoffice
- «IT-Sicherheit im Unternehmen», der Ratgeber aus der Beobachter-Edition
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Autorin: Käthi Zeugin